Das Handbuch der Jobsuche für Designer (und alle anderen)
1. Mär 2019 - Geschrieben von Andree Huk
Gut zu wissen: Dieser Beitrag basiert auf einem Vortrag und wurde anschliessend für das [Smashing Mag(https://www.smashingmagazine.com/2018/06/altruism-dream-design-job/) in Textform verfasst.
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Deinen Traumjob zu bekommen ist nicht so kompliziert, aber es bedarf ein gutes Stück Aufwand . Dieser Artikel kann das letzte Hindernis sein, das zwischen dir und deinem nächsten Traumjob steht.
Tatsächlich ist der aufschlussreichste Prädiktor dafür, wie benutzerorientiert du als Designer bist, wie du das Unternehmen siehst, bei dem du dich bewirbst.
In diesem Beitrag möchte ich ungewöhnliche Taktiken und wichtige Aspekte skizzieren, die jedem Designer helfen können. Um deinen Traumjob zu bekommen, werde ich im Detail besprechen, wie du deinen Einsatz bei Personalvermittlern oder Einstellungsleitern planen und durchführen kannst. Du wirst lernen wie man gute Lebensläufe schreibt, Stellenbeschreibungen analysiert oder die Anzahl der Bewerbungen berechnet, die du senden musst.
Tatsächlich ist der aufschlussreichste Prädiktor dafür, wie benutzerorientiert du als Designer bist, wie du das Unternehmen siehst, bei dem du dich bewirbst.
Das grösste Problem der Jobsuche
Das untenstehende Anschreiben ist die schlechteste Bewerbung, die wir seit Jahren erhalten haben. Es fehlte alles, was man in einer Bewerbung sehen möchte. Abgesehen von weder einer Einführung noch einem Namen sieht man sehr schnell das Problem: "me, me, me, me" in seiner besten Form. Und auch nicht überraschend ist, dass das "Portfolio" ähnlich aussieht.
Ich habe in der Vergangenheit natürlich selbst nach Jobs gesucht. Seit der Gründung von blended.io vor ein paar Jahren, kann ich sagen, dass die Einstellung von "me, me, me, me" überhaupt nicht gut fliegt. "Me, me, me, me" ist das größte Problem, das Menschen daran hindert, ihren Traumjob zu bekommen.
Siehst du warum? Stell dir vor, du beauftragst einen Maler der deine Wohnzimmer streichen soll. Der Maler kommt vorbei, hört nicht auf dich und malt dann den Raum in einer Farbe, die ihm gefällt. Hmmm? Aber du doch einen Maler angeheuert, um den Raum in deiner Lieblingsfarbe zu streichen, richtig?
Grundsätzlich verstehen sich Designer gerne als die Stimme des Benutzers. Designer lösen Nutzerprobleme, nicht wahr?
Interessanterweise verwandelt sich diese nutzerzentrische Einstellung in reinen Egoismus, wenn Designer beginnen, den neuen Traumjob zu suchen. Viele schauen nur auf das was sie wollen ("Me"). Das Unternehmen will jedoch jemanden einstellen, der deren internes Problem löst. Daher hat jeder Designer, der nicht merkt, dass das Unternehmen, für das man sich bewirbt, tatsächlich der fragliche Benutzer ist, ein riesiges Problem.
Interessanterweise verwandelt sich diese nutzerzentrische Einstellung in reinen Egoismus, wenn Designer beginnen, den neuen Traumjob zu suchen.
Wenn du einen Job suchst, fragst du dich vielleicht:
- Kann ich interessante Arbeiten machen?
- Werde ich mit den Mitarbeitern gut auskommen?
- Bezahlen sie gut?
Unternehmen hingegen fragen sich:
- Wie viel Erfahrung hat er/sie?
- Wird er/sie gut passen?
- Erhalten wir einen Mehrwert für das, was wir bezahlen müssen?
Siehst du das Problem? Es klafft eine grosse Lücke. Du kannst jetzt sagen, dass dich das Unternehmen hauptsächlich auf sein Problem konzentriert, d.h. einen Kandidaten mit seinem internen Bedarf abgleichen. Das liegt du richtig. Warum sollten sie sonst jemanden einstellen? Kümmert sich ein Nutzer, für den du entwirfst, wer das Produkt entworfen hat? Nein.
Inzwischen solltest du sehen können, warum "Me, Me, Me" ein so großes Problem ist. Eine Bewerbung, die "Me, Me, Me" schreit, zeigt dem Unternehmen deutlich, dass der einzige Ziel des Bewerbers darin besteht, sich um sich selbst zu kümmern. Fürs Verständnis: würdest du Dinge kaufen, die du wirklich nicht brauchst? Nein. Warum sollte eine Firma jemanden einstellen, den sie nicht braucht? In Bezug auf UX oder Design im Allgemeinen ist der aufschlussreichste Prädiktor dafür, wie benutzerorientiert du bist, wie du das Unternehmen siehst, bei dem du dich bewirbst.
Als ich anfing, diesen Artikel zu schreiben, sprach ich mit einem Freund. Nennen wir ihn Mark. Mark sagte mir, dass er auf der Suche nach einem neuen Job sei und dass es soweit OK lief. Ich schlug ihm vor, seine Vorgehensweise und sein Anschreiben bezüglich "Ich, Ich, Ich, Ich" zu überprüfen. Am nächsten Tag änderte er die E-Mail und das Anschreiben, das er schicken wollte, und verwandelte "Mich, Mich, Mich, Mich" in "Wie kann Ich dir helfen, deine Ziele zu erreichen"? Weißt du was? Er wurde zu einem Interview eingeladen.
Natürlich kann ich nicht vollständig sagen, ob es der Wechsel des Ansatzes oder sein starkes Portfolio oder etwas anderes war. Es mag durchaus der Fall gewesen sein. Trotzdem finde ich es interessant, dass er am nächsten Tag direkt eingeladen wurde.
Echte Bewerbungen, handfeste Einblicke
Über die Jahre haben wir Designer und Ingenieure für unsere Innovationsagentur eingestellt. Nach einiger Zeit sieht man bei Bewerbungen die Muster. Um die Feinheiten dieser zu erkennen, schauen wir in bei uns eingegangene Bewerbungen.
Nachfolgend findest du konkrete Bewerbungen für eine Stelle als Software Engineer (NodeJS). Die Auswahl ist nicht handverlesen, sondern eine eher zufällige.
Lasst uns die wichtigsten Punkte besprechen, die uns aus diesen Bewerbungen auffallen:
- Rund 80% der Bewerbungsschreiben beginnen mit "Sehr geehrter Personalvermittler" oder ähnlichem und richten sich nicht an eine bestimmte Person. Warum ist das wichtig? Wir sind nicht 100 Mitarbeiter. Die Bewerberin zeigt kein Interesse, da sie sich nicht darum bemüht hat, die Person zu finden, die gegebenenfalls verantwortlich ist.
- Die Mehrheit der Bewerber beginnt viele der Sätze mit "Ich kann, ich will, ich möchte." Warum ist das wichtig? Wenn du ein Produkt entwirfst, für wen entwirfst du dann? Genau, den Nutzer. Wie wir bereits erwähnt haben, ist der Nutzer das Unternehmen, für das man sich bewirbt.
Da es sich um einen Beitrag für Designer handelt, werden wir uns auch Anträge für eine Designrolle anschauen. Nachdem wir z.B. eine Bewerbung für einen Interaction Designer erhalten haben, haben wir zusätzliche Fragen an die Bewerber gestellt, um ihren Hintergrund besser zu verstehen.
Das von uns versandte Formular enthielt eine Frage über die bisherige Arbeit und Erfahrung der Bewerberin. Wie sich herausstellte, haben viele Bewerber sehr ähnliche Antworten geschickt wie die, die du auf dem Bild oben siehst. Die interessanteste: Auf die Frage, worauf sich der Bewerber am meisten konzentriert, antwortete fast jeder mit "Visual Design". Die ausgeschriebene Stelle war jedoch für einen Interaction Designers. Ich kann nicht sagen, ob es den Bewerbern klar war, was Interaction Design bedeutet (aber warum sollten man sich für eine Stelle bewerben, die man nicht versteht?).
Der beste Indikator für das tatsächliche Problem, das das Unternehmen X hat, ist der Job selbst.
Erinnerst du dich, was ich oben erklärt habe? Ein Bewerber, der sich auf den Nutzer (d.h. hier das betreffende Unternehmen) konzentriert, sollte erkennen, dass solche Antworten nicht den Anforderungen (dem Bedarf) entsprechen. Der beste Indikator für das tatsächliche Problem, das das Unternehmen X hat, ist der Job selbst. Wenn Sie nicht jemanden in diesem Unternehmen kennen, sind die Nuancen der Stellenbeschreibungen der beste Ausgangspunkt.
Im nächsten Abschnitt werden wir besprechen, wie du die Stellenbeschreibungen liest oder dein Portfolio am besten vorbereiten kannst. Um dir praktische Beispiele zu zeigen, welche Art von Anschreiben uns wirklich gefallen hat, findest du am Ende dieses Beitrags zwei Beispiele.
Wie man Stellenbeschreibungen lesen sollte
Ich bin weder eine Person, die jemals in der Recruitment Branche gearbeitet hat, noch rekrutiere ich 8 Stunden pro Tag. Daher werde ich auf die wichtigsten Aspekte––aus meiner Sicht––eingehen.
Schon wieder ein Anschreiben?
Stelle dir einen Trichter vor, der fünf Schritte hat und nur Elemente mit einer bestimmten Eigenschaft pro Schritt passieren lässt. Das Anschreiben ist der erste Schritt. Es segmentiert diejenigen, die nicht bereit sind, sich die Mühe zu machen. Für den Kontext stelle dir ein Pay-to-Play-Spiel mit einem gewissen wirtschaftlichen Nutzen für den Gewinner vor. Der beste Indikator für das tatsächliche Problem, das das Unternehmen X hat, ist der Job selbst.Du würdest nicht für ein Spiel bezahlen, wenn du nicht denken würdest, dass du gewinnen könntest, oder?Der beste Indikator für das tatsächliche Problem, das das Unternehmen X hat, ist der Job selbst. Das Gleiche gilt für das Anschreiben. Der Aufwand, den du hier einbringst, ist die "Vorauszahlung".
Wir, als Unternehmen suchen nach einer Lösung (einen Bewerber), die zu dem Problem passt (die Stelle). Klingt offensichtlich, würde ich sagen. Dennoch erhalten wir Bewerbungen, die einfach nicht übereinstimmen. Zweitens, wenn ein Bewerber keine ordnungsgemäße Einführung, Lebenslauf oder Portfolio sendet, wie können wir dann sagen, ob Erfahrung und Fähigkeiten übereinstimmen oder dass die Person überhaupt interessiert ist?
Wer ist der Adressat?
Wir haben darüber gesprochen, dass das Unternehmen, bei dem du dich bewirbst, gleich dem Benutzer ist, für den du entwerfen würden. Es existiert jedoch eine differenziertere Perspektive. Wenn du ein typisches Unternehmen betrachtest, wie viele Personen würden sich deine Bewerbung in welcher Reihenfolge ansehen?
- Ein Personaler oder eine HR-Person;
- Der Domain-Experte, z.B. Senior Designer oder Design Director;
- Der CEO oder Abteilungsleiter;
- Jemand anders
An wen wirst du deine erste Bewerbung schicken? Sehr oft ist diese Person ein Personaler. Was ist dessen Fachwissen, UX oder Rekrutierung? Genau. Sei dir bewusst, wer dein Portfolio zuerst sieht und überlege, was die Expertise der Empfänger ist. Wir haben z.B. keinen Personaler Vollzeit on-Staff. Daher ist es wahrscheinlich, dass eine Bewerbung in meinem Posteingang landet.
Eine Studie von The Ladders zeigt, dass Personalvermittler etwa 4-5 Minuten pro Lebenslauf benötigen (Selbstangaben). Die Studie findet jedoch, dass Personalvermittler 6 Sekunden damit verbringen, einen individuellen Lebenslauf zu überprüfen! Ich nehme an, dass der Grund bis zu einem gewissen Grad darin besteht, dass sie einfach so viele Lebensläufe bekommen. Warum bekommen sie so viele? Nun, ich denke, dass dies wiederum darauf zurückzuführen ist, dass sich Bewerber bei viel zu vielen Jobs bewerben (die ua. auch nicht passen). Beachte, dass die Studie nicht angibt, in welcher Branche die Personalvermittler arbeiten. Interessant ist, dass die Studie auch vorschlägt, dass standardisierte Lebensläufe die kognitive Belastung reduzieren und einfacher zu lesen sind (schwer zu sagen, ob das in der Designindustrie gleichwertig ist).
Ein Personalvermittler kann in den meisten Fällen nicht sagen, ob dein Portfolio herausragend ist oder nicht, und er hat auch keinen Anspruch dafür. Personalbeschaffer verwalten den Prozess von Anfang bis Ende. Sie beginnen mit einer kurzen Überprüfung deines Lebenslaufs. Sie suchen nach Übereinstimmungen zwischen Rolle und Lebenslauf: Je besser Ihr Lebenslauf mit der Stellenbeschreibung übereinstimmt, desto höher sind Ihre Chancen. Klare Sache.
Du hast zwei Möglichkeiten: Wähle Jobs, die deinem Lebenslauf entsprechen, oder bereite den Lebenslauf so vor, dass er der Stellenbeschreibung entspricht. Ersteres ist sicherlich weniger Arbeit und bringt nach meiner Erfahrung die besten Ergebnisse.
Eine kurze Portfolio-Anleitung
Aber wie sieht es mit deinem Portfolio aus? Es ist so ziemlich das Gleiche. Jeder versteht das unbewusst. Warum solltest du als Researcher eine Bewerbung für eine Stelle als Visual Designer einschicken? Dennoch tun es einige Leute aus Gründen, die ich nicht verstehe. Wollen wir nicht Nutzerprobleme lösen?Wollen wir nicht Nutzerprobleme lösen? Wer sind die Benutzer und was sind deren Probleme?
Wollen wir nicht Nutzerprobleme lösen?
Darüber hinaus ist ein Personalvermittler auch nur ein Mensch. Wollen wir nicht Nutzerprobleme lösen?Was nimmt ein Mensch ohne Fachkompetenz wahr, wenn er Portfolios überprüft? Visuals, natürlichWollen wir nicht Nutzerprobleme lösen? (auch wenn es unbewusst ist). Jeder kann erkennen, ob eine Arbeit oder ein Portfolio gut aussieht oder nicht. Achte daher darauf, dass du auch dann großartige Grafiken verwendest, wenn du dich z.B. auf nicht-visuelle Designrollen bewirbst. Wenn du nicht gut mit Visuals umgehen kannst, suche nach Portfolios, die dir gefallen, und imitieren diese dann einfach.
Andererseits könnte der Domain-Experte dein Portfolio zuerst sehen. Komme in einem solchen Fall gleich zur Sache. Saubere Grafiken sind immer eine gute Idee, denn sie sagen dem Betrachter auch, dass man weiß, wie man die Inhalte für Kommunikationszwecke strukturiert. Verstehe mir mich nicht falsch, der Inhalt zählt! Du musst aber in der Lage sein, die richtige Botschaft zu vermitteln, die auf den jeweiligen Job zugeschnitten ist.
Wenn du im Begriff bist, dein Portfolio neu zu gestalten oder es einfach nur verbessern wollen, suche nach deinem Traumjob und dessen Beschreibung nach Hinweisen was gewünscht ist. Im Idealfall sammelst du einen Haufen von diesen und vergleichst diese dann. Erstelle eine Checkliste mit wichtigen Anforderungen und Bedürfnissen für alle gefundenen Jobs.
Beginne auf der Grundlage der Checkliste mit der Strukturierung der Inhalte, um dein Portfolio so gut wie möglich aufzubauen. Gehe dann einen Schritt zurück und schau, wie du den Inhalt so gestalten könntest, dass er deine Geschichte erzählt. Dieser Prozess kann der sicherste Weg sein, um deine Bewerbung an Personalvermittlern vorbei und in die Hände des Entscheidungsträgers zu bringen.
Der Markt ist entscheidend
Ich habe einmal einen Artikel von einem Gründer gelesen, als er gerade Geld eingesammelt hat. Er schrieb über seine Erfahrungen im Umgang mit VCs und schrieb:
Warum ist das so? Soweit ich weiß, gibt es kein grundlegendes Naturgesetz, dass ein Produkt großartig sein muss (abgesehen von der subjektiven Bedeutung von "großartig").
Der Grund dafür ist, dass ein Kunde ein Produkt nicht benutzt, weil jemand sagt "Das ist grossartig", sondern weil es sein Problem löst (ähnlich wie bei einer Neueinstellung). Ich würde sogar argumentieren, dass der Markt (fast) alles antreibt. So kann beispielsweise ein Unternehmen schneller mehr Mitarbeiter einstellen, wenn es Funding eingesammelt hat.
Warum ist es wichtig, fragst du dich gegebenenfalls? Ich schlage nicht vor, ein weniger als herausragendes Designportfolio oder schlechten Code zu haben. Du weisst nicht, mit wem du im Wettbewerb um eine Stelle bei Unternehmen X stehst. Deshalb empfehle ich vor, den Markt und dessen Dynamik zu berücksichtigen.
Such dir Firmen aus, die echte Nutzerprobleme lösen. Erinnerst du dich an die Zeit in welcher MySpace und Twitter so gerade eben den Massenmarkt erreicht hatten? Soweit ich mich erinnere hatte MySpace nie ein wirklich gutes UI Design. Die Situation bei Twitter war ähnlich. Twitter hatte lange Zeit ein nicht professionell gestaltetes UI. Trotzdem wuchsen bei Services kontinuierlich, denn Nutzer liebten den Service. Unternehmen, die keine echten Probleme lösen, werden eh nicht überleben. Der langsame Rückgang wird die nächste Finanzierungsrunde schwieriger machen, Teammoral wird schlechter (was die Mitarbeiter auch spüren können) und die Produktqualität wird schlechter.
Unternehmen, die keine echten Probleme lösen, werden eh nicht überleben.
Zweitens, nutze Marktdynamiken zu deinem Vorteil. Erwäge dich bei Unternehmen zu bewerben, die gute Chancen in neuen Märkten haben. Bei Bewerbungen an ein Designstudio oder eine Agentur würde dies bedeuten, dass sich das Studio selbst als ein Unternehmen positioniert hat, das Unternehmen in neuen Märkten unterstützt. Denke daran, dass der Markt in hohem Maße den Erfolg des Unternehmens oder Studios bestimmt.
Ein Unternehmen ohne eigenen Designer oder ein Designteam könnte daher auf der Suche nach genau solch einer Person sein. Suche nach dem Sweet Spot in Märkten und dessen Firmen. Das heißt, ein Markt, der noch in den Kinderschuhen steckt, z.B. Blockchain, VR, unbemanntes Reisen etc sind die interessantesten Märkte. Natürlich sind diese Unternehmen schwieriger zu finden und riskanter als etablierte. Aber der Payoff ist natürlich auch weitaus besser.
Märkte, die noch nicht den Massenmarkt erreicht haben, sind für die "Late Majority" der Bevölkerung nicht sexy genug. Daher haben die Stellen der Unternehmen in diesen Märkten weniger Andrang und daher haben Bewerber auf diese Stellen weniger Wettbewerber (siehe Jahr 1896 in der Grafik).
Drittens ergibt sich daraus, dass ältere Märkte nur aus einer Handvoll etablierter Unternehmen bestehen (siehe Jahr 1935 in der Grafik als Beispiel). Das sind diejenigen, die stark genug waren und sind, um im Wettbewerb zu bestehen. Diese Unternehmen sind etabliert, der Wettbewerb um Arbeitsplätze ist hart.
Noch eine letzte Sache, die ich in Bezug auf den Markt hervorheben möchte: Gehe dorthin, wo "Action" sein wird (wie man im Englischen sagt: I want to be very the pug is going, not where it is right now).
Einige mögen argumentieren, dass es mit Chat- und Videokonferenz-Tools egal ist, ob die Konkurrenz in Berlin oder auf einem Berg in der Schweiz sitzt. Ich würde argumentieren, dass dies zwar der Fall ist, aber jemand in Berlin oder Frankfurt kommt auch zugute per Zufall jemanden zu treffen (schwer nachzuahmen als Freelancer der Remote arbeitet). Die Möglichkeit, sich offline zu treffen und sich zu vernetzen (in Hubs wie Berlin), verschafft dir einen weiteren Wettbewerbsvorteil gegenüber der Vielzahl von Freelancern auf Bali.
"Hallo, ich bin fantastisch."
Weiss, wo stehst und wo du hinwillst. Dies ist entscheidend und erspart dir viel Anstrengung, Ärger und Schmerzen.
Zum Beispiel, eine junge Designerin, die ihre Karriere gerade erst beginnt, sind Hard Skills wichtig. Je weiter sie in ihrer Karriere voranschreitet, desto stärker wandeln sich Hard Skills zu Soft Skills, z.B. Konflikte lösen zu können, aufrichtiges Feedback und produktive Kritik zu geben und dergleichen.
Weiss, wo stehst und wo du hinwillst. Dies ist entscheidend und erspart dir viel Anstrengung, Ärger und Schmerzen.
Weisst du, wo du stehst? Frag' nach!
Am vergangenen Wochenende bat mich ein Kollege, den ich vor sechs Monaten zum ersten Mal getroffen hatte, sich mit ihm zu treffen. Er wollte über sein Portfolio sprechen und darüber, wie er es verbessern könnte. Er wollte wissen, wo er steht.
Frage erfahrenere Kollegen in deinem derzeitigen Unternehmen um Feedback. Wende dich an Kollegen von Kollegen oder Freunden, die erfahrener sind und in der gleichen Branche wie du arbeiten. Frage nicht nur nach Hard Skills, sondern auch nach deinen Soft Skills. Abgesehen davon, dass du Feedback bekommst, zeigt die Art der Anfrage auch, dass bescheiden und offen für Feedback bist.
Frage nach Feedback darüber, was du nicht so gut kannst. Sei hartnäckig. Menschen haben aus Erfahrung gelernt, dass deren Kollegen kein negatives Feedback bekommen möchten. Also muss man explizit um solch Feedback bitten.
Je früher du dir solcher Verhaltens-Fallen bewusst bist, desto besser wird es für dich sein. Ich habe das selbst auf die harte Tour gelernt. Nicht, dass ich nicht nach Soft Skills gefragt hätte, sondern dass, als ich hier und da Fehler gemacht habe, mir die Personen jedoch kaum etwas gesagt haben. Daher musst ich verschiedene Personen einfach direkt darauf ansprechen.
I am awesome! Of course!
Sei dir bewusst, dass praktisch jeder das Gleiche über sich selbst sagt: Ich bin großartig. Obwohl Anschreiben nicht 100% gleich sind, reimen sie sich natürlich in vielen Aspekten sehr stark. Die Mehrheit der Menschen denkt, dass sie großartige Arbeit leisten, sie wollen lernen, wachsen und in ein großartiges Unternehmen eintreten.
Wie unterscheidest du dich von anderen?
Nicht erzählen, sondern zeigen! Und sprich nicht darüber, was du willst, sondern wie du helfen kannst.
In Bezug auf UX oder Design erwarten die Personalvermittler ein Portfolio. Wie du weisst, hat jeder Designer ein "tolles" Portfolio. Was jetzt? Auf diese Weise kannst du dich weiter von anderen unterscheiden:
- Organisiere oder spreche: Dies erweitert Ihr Netzwerk und macht Ihren Namen grenzüberschreitend bekannt.
- Schreibe: Zum Beispiel, was ich hier mache.
- Trage bei: Zum Beispiel bei einer Konferenz.
- Gehen die "zusätzliche Meile": siehe oben; gehe nach der Arbeit zu Meetups, stelle die schwierigen Fragen, frage Kollegen, wie du dich verbessern kannst; wenn du Ablehnungen auf Bewerbungen bekommst, frage nach warum (das ist hart, ich weiß, aber wie würdest du Feedback bekommen?).
- Netzwerke: Dies wird immer unterschätzt.
Diese Aktivitäten zeigen–und das ist für einen Personaler/Unternehmen am wichtigsten–, dass du dich für ein Thema neben deiner Tagesarbeit interessierst. Das ist kaum neu, aber warum funktioniert das?
Unternehmen wollen ein gutes Geschäft machen und dazu noch einen Mehrwert kostenlos erhalten (jeder will etwas umsonst haben, richtig). Was ist ein gutes Angebot? Ein gutes Angebot ist entweder wirtschaftlich sehr günstig oder bringt einen additiven Mehrwert (der kostenlos ist idealerweise). Unternehmen nehmen die oben genannten Aktivitäten als Mehrwert wahr. Ein Kollege von mir leitet zum Beispiel eine Designfirma in München. Einer seiner Mitarbeiter ist Mitglied einer Jury eines renommierten Designpreises in Deutschland. Das Unternehmen nimmt dies als Mehrwert wahr (z.B. sie können es für Anzeigen nutzen, was ihr Geschäft indirekt fördert).
Networking: Wie ich 35 Vorstellungen erhalten habe
Networking ist wichtig, das versteht jeder. Und damit endet es bereits. Du kannst auch verstehen, dass zuerst geben musst und nichts im Gegenzug erwarten kannst. Klingt einfach, ist es aber nicht. Das ist leider recht anstrengend, weil man dies sehr leicht vergisst.
Ein guter Kollege von mir, Tony, sagte mir vor Jahren, dass man sein Netzwerk aufbauen muss, wenn man es nicht braucht. Wie Stephen Covey vor einiger Zeit sagte: "Beginne immer mit dem Ende im Kopf." Um Dir zu zeigen (denke daran, "Don't tell"), wie das bei mir funktioniert hat, hier ist eine kurze Geschichte über meine Jobsuche vor Jahren.
35 Vorstellungen in 2 Wochen
Ich habe im März 2011 ein paar Wochen in San Francisco verbracht (für den Kontext: Ich komme aus Deutschland, wo ich etwa 50% meiner Karriere verbracht habe, und wohne derzeit in Berlin). Dort vernetzte ich mich so gut wie möglich und sammelte so viele Kontakte wie möglich. Ich hatte bereits ein Netzwerk in Kalifornien, weil ich 2006 in Los Angeles gelebt hatte.
Ich beschloss, im September 2011 eine Reise nach San Francisco zu machen, um nach einem Job zu suchen. Vor meiner Reise wandte ich mich an die im März geknüpften Verbindungen sowie an deren Freunde und Kollegen in meinem Netzwerk.
Insgesamt hatte ich etwa 44+ Personen nach einer Vorstellung an deren Kollegen im Netzwerk gefragt. Die meisten dieser 44+ waren Bekannte. Nur eine Handvoll kannte ich besser. Bis zur ersten Septemberwoche hatte ich 35 Einführungen erhalten (nochmals vielen Dank, wenn du, lieber Leser, eine/r davon warst).
Ein paar Dinge, die bemerkenswert sind: Ich kannte diese 44+ Leute nicht sonderlich gut. In den meisten Fällen habe ich nicht einmal zuerst gegeneben (Give to get). Ich habe jedoch ernsthaft mitgeteilt, dass ich mich bemühen würde, den Gefallen zu erwidern. Hartnäckigkeit machte für mich den Unterschied. Ich verfolgte jedes Anfrage zu einer Vorstellung und wenn ich noch kein Intro bekam, schickte ich nach einigen Tagen eine Erinnerung.
Ich schreibe ihren vollständigen Namen, ihre E-Mail-Adresse und/oder Telefonnummer auf.
Von diesen 35 bekam ich 5 Interviews bei Firmen wie Amazon, Grockit oder Evernote. Resultat war jedoch, dass ich damals keinen Job finden konnte, weil die H1B-Visakontingente Mitte September schnell und unerwartet voll waren. Das ließ mich praktisch ohne Chance, ein Visum zu bekommen (noch bevor alle Interviews abgeschlossen waren).
Hier folgt, was ich tue, wenn ich neue Leute kennenlerne: Ich schreibe ihren vollständigen Namen, ihre E-Mail-Adresse und/oder Telefonnummer auf. Ich notiere mir, was die Person tut und worüber wir gesprochen haben. Ich füge eine Notiz wie "18. Mai 2018, was macht die Person, wo wohnt sie", und wer hat die Vorstellung gemacht.
Außerdem versuche ich herauszufinden, was die Person braucht oder erreichen will und biete ihr dann an, sie mit jemandem in meinem Netzwerk in Kontakt zu bringen. Was in der Regel enorm hilft, ist ein gutes Langzeitgedächtnis für Bedürfnisse und Wünsche der Personen, die ich treffe. Schließlich verbinde ich mich auf LinkedIn, um auf dem Laufenden zu bleiben, was Kollegen tun und eventuell benötigen.
Vergiss es nicht: Gib zuerst und erwarte nichts im Gegenzug.
Von Stellenangeboten zu Stellenangeboten
Besorge dir ein ordentliches Kanban-Board (eine Applikation mit Spalten, in denen sich die Aufgaben von links nach rechts bewegen lassen) mit Trello oder Asana, zum Beispiel. Es gibt wirklich keine Entschuldigung mehr für jemanden, nicht in der Lage zu sein, jede Vorstellung, Jobposition oder nächste Aktion zu verfolgen.
Richte dir vier Spalten ein und benenne sie wie folgt:
- Möglichkeiten
- Vorstellungen
- Bewerbung gesendet
- Interviews/Angebote
Chancen
Hier finden Sie alle Möglichkeiten, ob Sie online eine freie Stelle gefunden haben oder von einem Freund aufgefordert wurden, sich ein Unternehmen anzusehen.
Vorstellungen
Der Name sagt alles. Recherchiere für jede Stelle, die dich interessiert, ob du jemanden kennen oder ob ein Kollege/Freund von dir eine Person im Unternehmen kennt. Sobald du eine Verbindung gefunden hast, bitte um eine Vorstellung. Beachte, dass eine Vorstellung in der Regel mindestens eine 1-2 Wochen dauert. Achte darauf, dass einige Personen eine betroffene Person möglicherweise nicht einmal kennen. Sende daher mehr als 1 Anfrage für jede Vorstellung.
Bitte um eine Vorstellung
Sende keine einfache E-Mail wie "Bitte stellen Sie mir XYZ vor". Um deine Chancen zu erhöhen, schreibe eine Vorlage wie die folgende.
Hi %friend%,
I saw on %socialNetworkName% that you are connected with %personAtCompany% at %company%. They have an interesting vacancy outstanding to which I’d love to apply. I would like to ask whether you would mind introducing me to %personAtCompany% (if you know the person well enough)?
To make it easy for you, I have prepared an email for you to copy and paste. In the meantime, how can I help you?
Thanks in advance,
Bye, %yourName%
PS: In case that you don’t know the person well, please let me know. Thanks.
Subject: Intro %personAtCompany% <> %yourName%
Hi %personAtCompany%,
I would like to introduce you to %yourName%. S/he saw an interesting vacancy at your company. S/he is CC’ed. I will let her/him reach out to you directly if you don’t mind.
Hope that I was able to make a worthwhile introduction.
Bye, %friend%
Bewerbung versandt
Sobald Sie eine Einführung erhalten haben, senden Sie Ihre Bewerbung so schnell wie möglich und danken Sie Ihrem Freund mit einer kurzen E-Mail. Verschieben Sie dann die Karte/Gelegenheit in die Spalte "Gesendete Bewerbung" und setzen Sie ein Datum/Notiz darauf, um sie in ein bis zwei Wochen zu verfolgen. Profi-Tipps: Siehe Abschnitt "Wie man es anwendet" weiter unten.
Interviews / Angebote
In der Praxis wird diese Spalte viel weniger Karten enthalten. Aus diesem Grund habe ich dies zusammen mit Offers. Eventuell kannst du eines der ersten Angebote annehmen und brauchst daher die Spalte Angebote sowieso nicht.
Profi-Tipp #1: Lege dir eine Zeit in Ihrem Kalender fest, um jede Spalte und Folgeaufgabe zu durchlaufen.
Profi-Tipp #2: Wann immer du mit einer Person im Unternehmen in Kontakt bist, stelle sicher, dass du sie zusammen mit ein paar Notizen in deine Kontaktliste aufnimmst. Wenn du häufigere Interaktionen hattest, kannst du sie gerne über LinkedIn einladen. Warum? Menschen bewegen sich in Unternehmen und man weiß nie, wann man sich wieder trifft.
Die Mathematik der Jobsuche
Wie ist dein Verhältnis von Stellenangeboten zu Bewerbungen? Keine Ahnung? Nun, das Verhältnis wird dir sagen, wie lange du wahrscheinlich einen Job suchen wirst.
Das ist aber auch eine schwierige Frage zu beantworten. Das Problem für die meisten von uns ist jedoch wir sind zu selbstbewusst. Wir alle sehen uns gerne als einen der wenigen Glücklichen, die fast sofort einen anständigen Job bekommen. Einfach Mathematik zeigt jedoch eher das Gegenteil.
Es könnte sein, dass dein Verhältnis zwischen 1:60 und 1:250 liegt. Das bedeutet, dass du zwischen 60 und 250 Bewerbungen versenden musst, um 1 Stellenangebot zu erhalten.
Daten, die ich in Bezug auf die Anzahl der Bewerber pro Stelle finden konnte, sind sehr umfangreich. Einige Quellen berichten, dass sie 250 Bewerber pro freie Stelle erhalten, andere berichten von rund 60 (Daten aus dem Jahr 2014). Die Wahrscheinlichkeit, dass der Antragsteller das Angebot annimmt, liegt jedoch bei rund 89%.
Nehmen wir diese Zahlen als obere und untere Grenze. Daher könnte es sein, dass dein Verhältnis zwischen 1:60 und 1:250 liegt. Whoa! Das bedeutet, dass du zwischen 60 und 250 Bewerbungen versenden musst, um 1 Stellenangebot zu erhalten.
Deprimierend oder?
Unter Berücksichtigung der oben genannten Zahlen bleibt die Hauptfrage: Wie produktiv bist du? D.h. wie viele Bewerbungen versendest du pro Woche? Beginnen wir mit 2 pro Woche und führen die Zahlen durch.
- Ein Verhältnis von 1:10 würde bedeuten, dass du bei 2 Bewerbungen pro Woche 1,15 Monate brauchst, um ein Angebot zu erhalten (10/4,33/2 = 1,15).
- 1:60: Wenn du 2 Bewerbungen/Woche schickst, wirst du 6,93 Monate brauchen.
- 1:250: Wenn du 2 Bewerbungen/Woche schickst, brauchst du 28,87 Monate.
Wenn du 2 Bewerbungen pro Woche verschickst, brauchst du also zwischen 7 Monaten und 2+ Jahren, um einen coolen Job zu finden. Mensch, das ist in der Tat eine lange Zeit. Leider bringt dich 2 pro Woche nicht weiter (es sei denn, du bist einer der wenigen).
Aber wie sieht es mit 10 Bewerbungen pro Woche aus?
- 1:60: 10 Bewerbungen/Woche, führt zu einer Stellensuche, die 1,39 Monate dauert,
- 1:250: Wenn du 10 Bewerbungen/Woche schickst, brauchst du 5,77 Monate.
Das sieht (auf den ersten Blick) viel besser aus. Natürlich bedeutet das Versenden von 10 Lebensläufen pro Woche auch, dass du 10 geeignete Stellenangebote pro Woche finden müsstest, Lebensläufe und Portfolio, E-Mail und Anschreiben vorbereiten, und so weiter.
Das ist eine ordentlich Arbeit. Wie auch immer du es machst, das ist die Formel. Jetzt stellt sich die Frage, welches Verhältnis für dich gilt? Ich empfehle dringend, mit etwas wie 1:70 zu beginnen (8 Monate für 2 Anwendungen/Woche oder 1,6 Monate für 10 Wochen). Warum? Weil es die richtige Motivation schon beim Start vermittelt.
Aber hier ist noch ein weiterer Aspekt. Wenn du bewusst die "Nur OK" von den gefundenen "Awesome"-Jobs (die fast perfekt zu deiner Erfahrung passen) suchst und trennst, steigt dein Verhältnis. Je besser das Match, desto besser sind deine Chancen. Wenn sich das Verhältnis beispielsweise auf 1:35 verdoppelt, kann es nur 3-4 Wochen dauern, bis du diesen tollen Job bekommst (10 Bewerbungen/Woche). Konzentriere dich auf 3-4 Wochen.
Wie man sich bewirbt
- Kurz gesagt: Bitte immer zuerst um eine Vorstellung (siehe oben, wie man das macht);
- Antworte innerhalb von 1-2 Tagen, wenn du das Intro bekommen hast (z.B. Lebenslauf anhängen);
- Follow-up eine Woche später;
- Follow-up jede weitere Woche, bis du eine Antwort bekommst.
Wenn du niemanden kennst, der dich mit dem Unternehmen verbinden könnte, "test the waters" (nicht der beste Ansatz). Deshalb ist die Vernetzung so wichtig. Je mehr Leute kennst, desto wahrscheinlicher ist es, dass jemanden um eine Vorstellung bitten kannst. Spoiler: Bitte laden keine Fremden zufällig auf LinkedIn ein. Obwohl es deine Reichweite erhöht, wird es nicht gut funktionieren.
Aber hier ist dein wirklicher Vorteil, wenn du den Prozess verfolgst: 99,5% (Bauchgefühl) der Bewerber kommen nicht über Schritt 2 hinaus. Sie machen kein Follow-up.
Follow up or Die
Ich meine es ernst. Wenn du eine gute Aufgabenliste oder eine Kanban-ähnliche Tafel mit Spalten zur Verfügung hast, wird dies viel einfacher. Wenn du eine Ablehnung erhältst, nimm es als Lernerfahrung. Bitte immer um Feedback. Ohne Feedback kann man nicht wachsen. Wenn du ein Follow-up schickst, mache das:
- Antworte und sei freundlich;
- Erleichtere der anderen Person, "Nein" zu sagen;
- Mache deutlich, dass deine Absicht darin besteht, Feedback zu erhalten, um zu lernen, sich verbessern und wachsen zu können.
Wichtige Hinweise:
- Schreibe Follow-ups, bis du eine Antwort erhältst, die deinen Wünschen entspricht. Ich kann dein Gesicht schon sehen: "Ich bekomme nur allgemeine HR-E-Mails." Sehr oft ja, aber hast du jemals versucht, mehr als zweimal ein Follow-up zu schicken?
- Beachte, dass Unternehmen oder Personalvermittler aus rechtlichen Gründen möglicherweise nicht per E-Mail ins Detail gehen wollen. Es könnte sich lohnen, vorzuschlagen, am Telefon zu sprechen oder sich stattdessen persönlich zu treffen.
Beispiele für gute Anschreiben
Wie ich bereits erwähnt habe, hier sind zwei Anschreiben für eine Rolle im Interaktionsdesign, die uns sehr gut gefallen haben. Siehst den Unterschied zu diesen Bewerbungen am Anfang?
Schlussfolgerung
Du erinnerst dich vielleicht an den allerersten Satz dieses Beitrags: Den richtigen Job zu finden, der begeistert, herausfordert und den Weg für eine langfristige und sich entwickelnde Designkarriere ebnet, ist harte Arbeit.
Der Ansatz ist es, mit geringstem Aufwand eine ganze Reihe von automatisierten E-Mails und Lebensläufen zu versenden, egal was der Job verlangt. Wenn du diesem Ansatz folgst, würdest du in der Tat die "Formel der Arbeitssuche" berücksichtigen. Aber das war's dann auch schon. Der Nachteil ist, dass du das schlechteste Verhältnis, das du bereit sind zu akzeptieren, berücksichtigen müsstest: 1:250, aber vielleicht 1:300 oder mehr.
Betrachte für einen Moment das Unternehmen, das einen Bewerber mit einem solchen Ansatz akzeptiert. Daher: Leider gibt es für deinen neuen und spannenden Traumjob kaum einen anderen Weg: harte Arbeit. Glücklicherweise kannst du vorausplanen, indem du die Mathematik der Jobsuche zu deinem Vorteil nutzt.
Obwohl dieser Artikel kaum ein vollständiger 101 der Stellensuche ist, habe ich versucht, dich dazu zu bringen, über den Tellerrand hinauszuschauen. Jetzt liegt es an dir, Maßnahmen zu ergreifen: Wähle einen Aspekt von oben, den du noch nicht berücksichtigt hast, und wende die Erkenntnisse an, um dich von anderen abzuheben.
Denke immer daran, dass der aussagekräftigste Prädiktor dafür, wie benutzerorientiert du als Designer bist, ist, wie du das Unternehmen siehst, bei dem du dich bewirbst: Das Unternehmen ist der Benutzer.
Die Welt wird digital. Wir begleiten innovative Unternehmen, diese Herausforderungen zu meistern. Was ist Ihr nächster Schritt?
Sprechen Sie mit Andree Huk
via +49 30 5557 7174 oder [email protected].